Die Korrelation zwischen Angststörungen und Erektionsstörungen: Eine Kritik und Ergänzung zur systematischen Überprüfung (2023)

Einleitung

In der vorliegenden systematischen Überprüfung "Erektionsstörungen bei Patienten mit Angststörungen" von Velurajah et al. [2] wird die Prävalenz und Schwere von Erektionsstörungen (ED) bei Männern mit Angststörungen untersucht. Obwohl die Autoren bedeutende Arbeit geleistet haben, sind bestimmte methodische Einschränkungen zu berücksichtigen.

Methodische Limitationen

Die Autoren berufen sich auf die PRISMA-Richtlinien von 2009, anstatt auf die aktualisierte Version von 2020, was eine veraltete Methodik darstellt [4]. Des Weiteren werden signifikante Abweichungen vom Protokoll nicht ausreichend erklärt. Die Entscheidung, retrospektive Studien mit veränderten Einschlusskriterien aufzunehmen, wirft ernsthafte Bedenken hinsichtlich möglicher Verzerrungen auf [3].

Fehlende Informationen und Datenlücken

Die Überprüfung enthält keine Auflistung der ausgeschlossenen Studien mit Begründungen, was den Anforderungen des Cochrane Handbook for Systematic Reviews [5] widerspricht. Die Nicht-Berücksichtigung von Konferenzabstracts ohne Volltextzugang wird als erhebliche Limitation betrachtet, da solche Abstracts wertvolle Informationen enthalten können [2].

Mangelnde Konsistenz und Datenextraktion

Die Autoren nutzen zwar eine Doppelscreening-Methode, vernachlässigen jedoch eine doppelte Datenextraktion, was die Integrität der Ergebnisse beeinträchtigen kann. Eine unerklärte Abweichung von den im Protokoll festgelegten Datenpunkten führt zu weiterer Verzerrung [2].

Fehlende Meta-Analyse und Unsicherheit der Evidenz

Die Überprüfung enthält keine Meta-Analyse und verwendet unzureichende Methoden zur Zusammenfassung von Daten. Die Autoren versäumen es, die Unsicherheit der Evidenz mit der GRADE-Methode zu bewerten, was die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse mindert [7].

Fazit

Diese Überprüfung wirft wichtige klinische Fragen auf, doch aufgrund methodischer Einschränkungen ist es schwierig, eine definitive Aussage über die gestiegene Prävalenz von ED in der untersuchten Population zu treffen. Autoren sollten in zukünftigen Bemühungen eine sorgfältigere Methodik für systematische Überprüfungen verfolgen.

Empfehlungen für zukünftige Forschung

Es wird empfohlen, die neuesten PRISMA-Richtlinien zu verwenden, Abweichungen vom Protokoll detailliert zu dokumentieren, eine umfassende Liste ausgeschlossener Studien bereitzustellen und eine doppelte Datenextraktion sowie eine Meta-Analyse durchzuführen. Die Anwendung der GRADE-Methode zur Bewertung der Evidenzstärke wäre ebenfalls angebracht.

Schlusswort

Trotz der festgestellten Limitationen betont diese Überprüfung die Bedeutung der Untersuchung von ED bei Patienten mit Angststörungen. Eine präzisere Methodik und transparente Berichterstattung wären jedoch entscheidend, um verlässlichere Erkenntnisse zu gewinnen.

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Author: Catherine Tremblay

Last Updated: 30/01/2024

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