Einführung
Während der Schwangerschaft spielt der Schleimpfropfen eine entscheidende Rolle im Schutz des Fötus vor Infektionen und Frühgeburten. Bestehend aus Mucinen, glykoproteinhaltigen Substanzen, bildet sich der etwa 10 Gramm schwere Schleimpfropfen am Gebärmutterhals und wird kurz vor der Geburt ausgestoßen. Seine Bildung und Ausscheidung sind entscheidend für den Fortgang einer Schwangerschaft.
Zweck und Schutz vor Infektionen
Nach der Befruchtung bildet sich eine dicke, gallertartige Masse am Gebärmutterhals aus den Sekreten der Schleimhautzellen. Dieser Schleimpfropfen enthält Substanzen, die die Replikation von Viren verhindern und die Ausbreitung von Bakterien stoppen. Er kann auch eine Immunreaktion auslösen, die den Körper bei drohenden bakteriellen Infektionen unterstützt. Dieser Schutz erstreckt sich auf verschiedene Bakterienstämme, darunter Group B Streptococcus, Staphylococcus saprophyticus, E. coli und Pseudomonas aeruginosa.
Anzeichen für den Verlust des Schleimpfropfens
Gegen Ende der Schwangerschaft bewirken steigende Östrogenspiegel eine Öffnung (Dilatation) und Verflachung des Gebärmutterhalses. Dies kann zur Ablösung und Ausscheidung des Schleimpfropfens führen. Anzeichen dafür sind eine Zunahme von Ausfluss, der klar, cremig, gelblich-weiß, rosa getönt oder gestreift sein kann. Die Ausscheidung kann als blutiger Schleier auf der Unterwäsche oder dem Toilettenpapier erscheinen, bekannt als "bloody show". Es kann sich als beige oder brauner, fadenförmiger oder dick gallertartiger Ausfluss manifestieren.
Zeitpunkt und Hinweise auf die Geburt
Der Zeitpunkt zwischen dem Verlust des Schleimpfropfens und dem Beginn der Wehen variiert. Es kann Tage oder Wochen vorher oder auch während der Geburt selbst geschehen. Andere Anzeichen wie das Reißen der Membranen oder regelmäßige, schmerzhafte Kontraktionen sind zuverlässigere Indikatoren für die bevorstehende Geburt.
Wann medizinische Hilfe suchen?
Bei regelmäßigen Kontraktionen oder dem Austreten von Fruchtwasser, insbesondere vor der 37. Schwangerschaftswoche, ist sofortige ärztliche Betreuung unerlässlich. Der vorzeitige Verlust des Schleimpfropfens vor der 37. Woche kann auf Frühwehen hinweisen und erfordert ärztliche Aufmerksamkeit.
Komplikationen
Der Verlust des Schleimpfropfens vor 37 Wochen kann zu vorzeitigen Wehen führen. Obwohl dies nicht zwangsläufig eine Fehlgeburt oder Infektion bedeutet, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam. Es ist wichtig, Anzeichen von vorzeitigen Wehen und Fehlgeburten zu kennen, um rechtzeitig reagieren zu können.
Sex und der Schleimpfropfen
Nach dem Verlust des Schleimpfropfens ist Geschlechtsverkehr oder ein Bad immer noch akzeptabel, da das Fruchtwasser eine Infektion verhindert, bis es gebrochen ist.
Fazit
Der Verlust des Schleimpfropfens ist zwar nicht zwingend ein Zeichen für unmittelbar beginnende Wehen, aber es ist ratsam, dies Ihrem Arzt mitzuteilen. Andere Symptome wie Blutungen, Krämpfe oder Fruchtwasserleckage sollten ebenfalls ärztlich abgeklärt werden. Bleiben Sie informiert und achten Sie auf alle Anzeichen, um eine sichere und gesunde Geburt zu gewährleisten.